Sport als vitale Quelle der Stadtgesellschaft – Sommerfest des Stadtsportbundes in der Alwine-Wellmann-Straße

Ein Sommerfest besonderer Art führte Mitglieder örtlicher Sportvereine zum Monatsende auf dem Limberg zusammen. Der Stadtsportbund (SSB) hatte zum Sommerfest geladen, das zugleich als symbolisches Dankeschön für den ehrenamtlichen Einsatz der Aktiven gedacht war. Angenehme sommerliche Abendtemperaturen und erhellende Beiträge sorgten für viel Input, ehe alle im Rund der Geschäftsstelle in der Alwine-Wellmann-Straße zum gemütlichen Miteinander übergingen.

Dieter Brockfeld, amtierender SSB-Vorsitzender konnte als ersten Stadtvorstand Wolfgang Beckermann begrüßen, dessen Grußwort im Namen von Rat und Verwaltung auch als Aufmunterung zum Weitermachen zu verstehen war.

„Der Sport“, so Beckermann, „umfasst mit beinahe 50.000 in den Sportvereinen aktiven Menschen einen sehr wichtigen Teil der Stadtgesellschaft. Jung und Alt werden hier vorbildlich zusammengeführt. Trotz der unausweichlichen Mitgliederverluste infolge der vergangenen Pandemie sind Strukturen überaus intakt und lebendig geblieben.“

SSB-Vorsitzender Dieter Brockfeld konnte ergänzend sogar für große Freude sorgen:

„Vor allem durch die Mitgliederwerbeaktion des VfL sind aktuell sogar wieder mehr Mitglieder in einem Osnabrücker Sportverein als vor der Pandemie. Der Sport ist prima aufgestellt in Osnabrück.“

Für ein Kurzreferat hatte der SSB den Osnabrücker Autoren und Historiker Heiko Schulze gewinnen können. Dieser nutzte die Gelegenheit gern, um ein von ihm gemeinsam mit dem SSB-Vorstand entwickeltes Projekt vorzustellen. In der zweiten Jahreshälfte soll nämlich eine von Schulze verfasste Biografie über den früheren Osnabrücker Sportpädagogen Ernst Sievers (1889-1947) erscheinen. Sievers, dies machte der Vortrag klar, besaß so etwas wie eine Pionierrolle für die Osnabrücker Sportentwicklung. Der Referent:

„Sievers war nicht nur in jungen Jahren ein herausragender Athlet in der Leichtathletik, im Turnen, Schwimmen und im Fußball, sondern später auch ein Visionär und Planer unzähliger Sportstätten. Zugleich war er ein entschiedener Nazi-Gegner, der sich zum Schluss sowohl im später verbotenen Arbeitersport wie im jüdischen Sportverein als Übungsleiter engagiert hat. Nur knapp entging er der Deportation ins KZ Neuengamme. Die britische Besatzung der Stadt machte ihn bis zu seinem frühen Tod zum Sportamtsleiter, wobei er unter anderem der späteren Illoshöhe den Weg bereitet hat.“

Kaum eine traditionelle Sportveranstaltung endet, ohne dass am Schluss nicht noch verdiente Aktive ausgezeichnet werden. Es oblag der bewährten Regie von Udo Mehlert, der eine erfreulich hohe Anzahl aktiver Männer und Frauen aller Altersgruppen per Urkunde zu ihrem erfolgreich bestandenen Sportabzeichen gratulierte. Alles verband Mehlert mit einem Appell: „Die Leistungen für ein Sportabzeichen zu absolvieren ist auch in Zukunft allen Interessierten jederzeit möglich. Der SSB gibt dazu gern weitere Informationen.“

Rund um Grill, Salatbüffet und Getränkeausgabe entwickelte sich im Anschluss ein reger Austausch über Vereinsgrenzen hinaus. Dass dabei so manche neue Idee oder Initiative geboren wurde, von denen man in der Zukunft noch etwas hören dürfte, zählt zur Tradition des Osnabrücker Sports und seiner Dachorganisation.

image_pdfpdf-Dokument erstellenimage_printDruckversion